Die FitLine-Lüge – Was steckt wirklich dahinter?

Rund um FitLine und die dahinterstehende Firma PM-International kursieren seit Jahren Vorwürfe, die oft unter dem Schlagwort „FitLine-Lüge“ zusammengefasst werden. Doch was ist wirklich dran? Handelt es sich um überzogenes Marketing, Missverständnisse – oder um bewusste Täuschung? Ein Überblick.

1. Die MLM-Struktur als Kern der Kritik
FitLine wird über ein Multi-Level-Marketing-System vertrieben. Das bedeutet: Selbstständige Partner verdienen nicht nur am Verkauf der Produkte, sondern auch an der Rekrutierung neuer Partner. Kritiker bemängeln, dass dadurch der Fokus häufig von der Produktqualität auf den Aufbau eines Netzwerkes verschoben wird. Nur ein kleiner Teil der Partner erzielt tatsächlich relevante Einnahmen – ein typisches Problem vieler MLM-Systeme.

2. Gesundheitsversprechen und fehlende Evidenz
Oft werden die Produkte mit Aussagen beworben, die weit über das hinausgehen, was Nahrungsergänzungsmittel leisten dürfen. Manche Vertriebspartner behaupten sogar, FitLine könne Krankheiten lindern oder heilen – ein klarer Gesetzesverstoß. Hinzu kommt: Viele „Studien“ stammen aus dem Unternehmensumfeld, während unabhängige Forschung kaum vorhanden ist. Das vielzitierte „Nutrient Transport Concept (NTC®)“ klingt wissenschaftlich, ist aber nicht transparent belegt.

3. Sicherheits- und Qualitätsfragen
Einige Berichte erwähnen frühere Qualitätsprobleme wie mögliche Schwermetallbelastungen in bestimmten Produkten. Gleichzeitig verweist PM-International auf regelmäßige Laborprüfungen und die Listung einiger Produkte auf der Kölner Liste, die für Sportler relevant ist. Dennoch bleibt: Nahrungsergänzungsmittel sind nicht automatisch sicher oder notwendig – und hohe Dosierungen können problematisch sein.

4. Marketing, Preise und soziale Dynamiken
Kritiker beschreiben teils hohen emotionalen Verkaufsdruck, starke Gruppendynamiken und überzogene Erfolgsgeschichten. Auch die Preise gelten im Vergleich zu herkömmlichen Präparaten als hoch. Viele Anwender berichten zwar von positiven Effekten – doch ob diese auf die Produkte, den Placebo-Effekt oder veränderte Lebensgewohnheiten zurückzuführen sind, bleibt offen.

5. Betrug oder legitimes Produkt?
Trotz aller Kritik gibt es keine ausreichenden Hinweise, dass FitLine ein illegaler Scam oder ein Schneeballsystem wäre. Die Firma existiert seit Jahren, liefert echte Produkte und betreibt zertifizierte Produktionsstätten. Problematisch sind jedoch die Art des Marketings, die unkritische Wissenschaftskommunikation und die finanziellen Erwartungen, die manche Vertriebspartner geweckt bekommen.

Fazit
Die „FitLine-Lüge“ ist kein einzelner großer Betrug, sondern ein Geflecht aus Marketingübertreibungen, fehlender unabhängiger Forschung, hohen Produktpreisen und einer Vertriebskultur, die nicht für jeden geeignet ist. Wer FitLine nutzen oder verkaufen möchte, sollte die Produkte kritisch prüfen, realistische Erwartungen haben und sich nicht von Heilsversprechen leiten lassen.