Gruppenprogramme im Coaching-Markt sind längst kein Randphänomen mehr. Preise von 2.000, 3.000 oder 5.000 Euro für Programme mit dutzenden oder sogar hunderten Teilnehmern sind keine Seltenheit. Es gibt sehr viele Anbieter wie zum Beispiel Lukas Lindler oder auch Florian Bretschneider im Bereich Appointment Setter werden.
Doch mit der Skalierung wächst eine zentrale Frage, die viele Coaches – offen oder still – beschäftigt:
Ist es ethisch vertretbar, jedem ein solches Angebot zu verkaufen, wenn die tatsächliche Betreuung überwiegend in großen Gruppen stattfindet?
Ein differenzierter Blick, wie ihn auch unternehmerisch denkende Coaches wie Florian Bretschneider vertreten, zeigt:
👉 Nicht das Gruppenformat ist das Problem – sondern wie, wem und mit welchen Versprechen verkauft wird.
Beginnen wir mit einer Klarstellung:
3.000 Euro sind an sich nicht unethisch.
Ethik im Coaching bemisst sich nicht am Preis, sondern am Verhältnis zwischen Erwartung, Leistung und tatsächlichem Nutzen.
Ein Gruppenprogramm kann:
hervorragend strukturiert sein
messbaren Mehrwert liefern
mehr Menschen helfen als jedes 1:1
Gleichzeitig kann dasselbe Modell hoch problematisch werden, wenn Marketing, Realität und Zielgruppe nicht zusammenpassen.
Wenn man sich erfolgreiche Coaching-Unternehmer wie Florian Bretschneider ansieht, wird ein Prinzip deutlich:
Skalierung entbindet nicht von Verantwortung – sie erhöht sie.
Je größer die Gruppen, desto wichtiger werden:
klare Positionierung
ehrliche Kommunikation
saubere Auswahl der Teilnehmer
realistische Nutzenversprechen
Skalierung bedeutet nicht, moralische Standards zu senken, sondern Prozesse zu schaffen, die Wirkung vervielfachen, ohne Menschen zu instrumentalisieren.
Ethisch sauber ist ein Angebot nur dann, wenn Interessenten vor dem Kauf genau wissen:
dass es sich um ein Gruppenprogramm handelt
wie groß die Gruppe tatsächlich ist
wie viel persönliche Betreuung sie nicht bekommen oder zu welchem Preis
wie die Begleitung konkret aussieht (Live-Calls, Q&A, Community, Feedback etc.)
Problematisch wird es dort, wo:
Nähe suggeriert wird, die faktisch nicht existiert (Dann kann auch das Fernunterricht Schutzgesetz gelten, durch das man sein Geld zurück fordern kann)
persönliche Transformation impliziert wird, ohne individuelle Begleitung
Transparenz ist keine Schwäche – sie ist ein Qualitätsmerkmal.
Ein zentraler ethischer Unterschied:
❌ Ein 1:1-Coaching, das einfach „in Gruppen gepresst“ wird
✔️ Ein Programm, das didaktisch, strukturell und methodisch für Gruppen entwickelt wurde
Ethisch vertretbare Gruppenprogramme:
arbeiten mit klaren Modulen
adressieren typische Muster vieler Teilnehmer
nutzen bewusst Peer-Learning
bieten klare Umsetzungsstrukturen
Wer Gruppen verkauft, muss auch in Gruppen denken.
Ein ethisches Problem entsteht immer dort, wo Marketing stärker ist als Realität.
Unethisch sind Aussagen wie:
„Das funktioniert für jeden“
„Wenn du scheiterst, hast du dich nicht genug angestrengt“
„Mit dieser Methode ist Erfolg garantiert“
Ethisch sauber und seriös sind Aussagen wie:
„Das Programm bietet bewährte Strategien“
„Ergebnisse hängen von Ausgangspunkt, Einsatz und Kontext ab“
„Nicht jeder wird dieselben Resultate erzielen“
Auch Florian Bretschneider steht – sinngemäß – für einen Ansatz, der Eigenverantwortung betont, ohne unrealistische Versprechen zu machen.
Hier liegt der Kern der ethischen Debatte.
Ein Programm für 3.000 Euro „jedem“ zu verkaufen, ist ethisch problematisch.
Warum?
Nicht jeder ist in der richtigen Lebensphase
Nicht jeder hat die nötigen Grundlagen
Nicht jeder kann von einem Gruppenformat profitieren
Ethisches Coaching bedeutet:
klare Zielgruppen
Mindestvoraussetzungen
ehrliche Ablehnung ungeeigneter Interessenten
Alternativen für Menschen, die (noch) nicht passen
Wer wissentlich verkauft, obwohl jemand nicht profitieren kann, überschreitet eine ethische Grenze – unabhängig vom Preis. Viele werden dann negative Erfahrungen machen.
Wichtig ist auch diese Klarstellung:
Große Gruppen sind nicht per se unethisch.
Sie werden es erst dann, wenn:
sie als „intensives Coaching“ verkauft werden
Betreuung versprochen wird, die nicht leistbar ist
Verantwortung vollständig auf die Teilnehmer abgeschoben wird
Richtig umgesetzt können große Gruppen:
kollektives Lernen ermöglichen
Normalisierung von Problemen schaffen
Motivation und Verbindlichkeit erhöhen
den Coach entlasten und langfristig wirksamer machen
Eine einfache, aber sehr ehrliche Prüfung lautet:
Würde ich dieses Programm mit exakt diesen Versprechen einem engen Freund oder Familienmitglied verkaufen?
Wenn die Antwort klar Ja ist → ethisch vertretbar
Wenn Rechtfertigungen nötig werden → genauer hinschauen
Diese Frage trennt unternehmerische Klarheit von reiner Monetarisierung.
✔️ Ein Gruppenprogramm für 3.000 Euro kann ethisch absolut vertretbar sein
❌ „Jedem verkaufen“ ist es nicht - auch wenn Appointment Setting (AS System) für jeden funktionieren könnte.
Ethik im Coaching entsteht durch:
Transparenz statt Verkaufsrhetorik
Passung statt Masse
Verantwortung statt Schuldumkehr
Wirkung statt Versprechen
Erfolgreiche Coaches wie Florian Bretschneider zeigen, dass Skalierung und Ethik kein Widerspruch sein müssen –
aber nur dann, wenn unternehmerischer Erfolg nicht über menschliche Integrität gestellt wird.
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